Auf Trüffelsuche

Der Trüffel-Hund

Möchte man größere Mengen Trüffel ernten, muss man sich nach einem Helfer umsehen, dessen Geruchsinn bis etwa 16-mal stärker als der des Menschen ist. So werden zum Beispiel Trüffelhunde, insbesondere der Rasse Lagotto Romagnolo, mit speziellen Belohnungen und später eigens mit Trüffeln trainiert, welche erst versteckt und später schon einen Tag vorher unter der Erdoberfläche vergraben werden, damit sich ihr Duft dort ausbreiten kann. Erst wenn der Trüffel aufgespürt wurde erhält der Hund seine Belohnung.

Die Ausbildung eines guten Trüffelhundes beginnt in frühem Alter nimmt mehrere Jahre in Anspruch. Zur Trüffeljagd eignen sich ausschließlich weibliche Hunde. Das liegt daran, dass der Duft den ein Trüffel verströmt, dem Sexualhormon eines Ebers, aber genauso auch dem eines Rüden gleicht. Damit die klare Morgenluft den Hunden bei der Suche einen großen Vorteil bietet, bricht ein erfahrener Tartufai schon lange vor dem ersten Hahnenschrei auf zur Trüffeljagd.

Einen Eindruck über den Ablauf der Trüffelsuche vermittelt diese anschauliche Dokumentation:

Das Trüffelschwein

In der Vergangenheit wurden häufig auch Schweine zur Trüffelsuche eingesetzt. Der Duft des Pilzes ähnelt Androstenon, dem Sexualduftstoff des Ebers, sehr stark, weshalb weibliche, geschlechtsreife Schweine instinktiv danach suchen. Selbst das Wort «Trüffelschwein» geht auf die Suche nach dem delikaten Pilz zurück. Allerdings sind diese bei weitem schwerer abzurichten und lassen sich auch weitaus schwieriger und meist nur unter Gefahr für Leib und Leben davon abbringen, das einmal gefundene kostbare Gut nicht selbst in Windeseile zu verspeisen. Offensichtlich kommt es hier zu sexualhormonellen Reiz-Reaktions-Schemata, zu Trüffelschweinen im Trüffelfieber. Hunde lassen sich jedenfalls leichter abrichten und haben ebenso feine Nasen. Schweine verursachen im Allgemeinen größere Schäden an den Wurzelspitzen beim Ausgraben als Hunde, deswegen sind Schweine zur Trüffelsuche in Italien verboten.

Die Trüffel-Fliege

Der Mensch hat sich im Laufe der Zeit mehrere tierische Helfer zu Nutze gemacht, die kostbaren Trüffel unter der Erdoberfläche ausfindig zu machen: So legt zum Beispiel die «rötliche Trüffelfliege» ihre Eier genau an der Stelle auf dem Boden ab, unter der sich im Erdreich die gesuchten Trüffelknollen befinden.